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Titelcover der aktuelle Ausgabe 6/2024 – klicken Sie für eine größere Ansicht
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»Der Prediger und Katechet« ist die älteste und auflagenstärkste Predigtzeitschrift im deutschsprachigen Raum.
Sie bietet homiletisch qualifizierte Hilfen für alle in der Verkündigung Stehenden: Priester, Pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit diesem Dienst beauftragte Laien.

Unsere aktuelle Ausgabe 6/2024 mit folgenden Beiträgen:
Wort an die Leser
Theresia Reischl

Liebe Leserin, lieber Leser,

in der bayerischen Landesausstellung über Bayern im frühen Mittelalter, die derzeit in Freising gezeigt wird, ist auch das Griffblatt eines Kamms zu sehen, mit dem sich angeblich der heilige Bonifatius die Haare geordnet hat. Für mich dabei neu: »Kämme hatten im frühen Mittelalter eine liturgisch-symbolische Funktion: Bei der Vorbereitung auf den Gottesdienst glättete und reinigte sich der Priester die Haare – Zeichen dafür, dass alle schlimmen Gedanken nun fern sein sollten.« So wird es zumindest in der Kinderführungslinie der Freisinger Ausstellung erklärt. – Im ersten Moment musste ich an die Läusekämme denken, mit denen wir zu tun hatten, als die Kinder klein waren. »Läusealarm! «, das Schild an der Kindergartentür bedeutete Abende mit Tränen, endlosem durchkämmen, nochmal hinschauen, von vorne anfangen. Es bedeutete Geduld, hoffen und sich freuen, wenn alles passt.

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Leseprobe 1
Allerseelen
Konstantin Bischoff

Ich glaube »an« – ich lebe darauf hin (Jes 25,6a.7–9; Joh 11,17–27)

 


»Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen, die Vergebung der Sünden und das ewige Leben.« So beten wir immer wieder im Apostolischen Glaubensbekenntnis im dritten Abschnitt. Der Satz ist das Ende einer langen Aufzählung von Dingen, an die wir glauben. Alleine in diesem Satz sind so viele theologische Begriffe und ganze Glaubensgebilde enthalten, dass einem schwindlig werden könnte. Zusammengenommen mit all den vorherigen Sätzen des Glaubensbekenntnisses erscheint diese Aufzählung an theologischen Wahrheiten, an die wir glauben, wie eine Art Wettbewerb, ja fast wie eine Leistungsschau – »Schaut mal her, daran glauben wir und daran auch noch …« So könnte es wirken. Vor allem für diejenigen, denen es gerade schwerfällt, zu glauben. Dann wenn Gott weit weg erscheint, wenn wir uns schwer tun mit der Vergebung, wenn uns Unsicherheit darüber überkommt, was nach dem Tod ist, dann könnte das Glaubensbekenntnis so verstanden Angst hervorrufen. Haben wir dann versagt?

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Leseprobe 2
32. Sonntag im Jahreskreis
Stefan Voges

III. Lesepredigt: Durst (1 Kön 17,10–16)

 


Als Elija erwachte, hatte er Durst. Er hob den Kopf und sah auf den Bach, der gestern noch ein wenig Wasser geführt hatte – er war vertrocknet. Auch die Raben, die ihn in den letzten Tagen versorgt hatten, sah und hörte er nicht mehr. Gott hatte ihn allein gelassen.

Aber da war noch der Durst. Auch der Durst nach Gott. Nach Leben. Und da war die Ahnung, dass er noch nicht am Ende war, dass sein Weg mit Gott und zu Gott noch weiterging. Deshalb machte Elija sich auf den Weg nach Sarepta. Unterwegs dachte Elija, dass Gott da war, in seinem Durst und in seiner Ahnung.

Am Stadttor von Sarepta traf Elija eine Frau. Sie war eine Witwe, Elija sah es an ihrer ärmlichen Kleidung, an ihrer gebeugten Haltung und an ihrer Verlorenheit. Und er hatte eine Ahnung, dass sich zwischen ihnen Gott ereignen könne, zwischen seinem Durst und ihrer Armut. Er bat die arme Frau um etwas Wasser, was viel war in diesen Tagen der Dürre.

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