»Prediger und Katechet« ist die älteste und auflagenstärkste Predigtzeitschrift im deutschsprachigen Raum.
Sie bietet homiletisch qualifizierte Hilfen für alle in der Verkündigung Stehenden: Priester, Pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mit diesem Dienst beauftragte Laien.
Unsere aktuelle Ausgabe 3/2025
mit folgenden Beiträgen:
Wort an die Leser
Martin Rohner
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Jubiläen und Jahrestage können nicht zuletzt der kritischen Selbstvergewisserung dienen. Das Kasualien-Jahresthema »Weltgedenktage« im laufenden Jahrgang mag das unterstreichen; und dass wir als »Das Thema« 2025 »Unsere Hoffnung – heute« gewählt haben, wurde auch dadurch angestoßen, dass vor 50 Jahren das bedeutende Synodenpapier Unsere Hoffnung verabschiedet wurde. Auf ein anderes Jubiläum kann man beim Blick in das Impressum des Heftes stoßen: Gegründet 1850 steht da; mit anderen Worten: Den Prediger und Katechet gibt es seit genau 175 Jahren! Dass wir damit bis heute als älteste deutsche Predigtzeitschrift firmieren können, macht uns vor allem sehr dankbar dafür, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, das durch Ihr Interesse und Ihre oft jahrzehntelange Treue möglich machen. Doch vor allem dient auch für uns ein solches Jubiläum der kritischen Selbstvergewisserung.
Abschiednehmen ist ja immer so eine Sache. Wem fällt es schon leicht, die Wohnung, das Haus oder den Job zu verlassen, wo man sich doch so wohlgefühlt hat? Wer bricht schon gerne auf, lässt alles – auch die geliebten Menschen – hinter sich und fängt irgendwo neu an? Immerhin, diejenige, die neu anfängt, hat den Zauber des Anfangs vor sich. Davon schreibt Hermann Hesse ja in seinem Gedicht Stufen: Dass jedem Anfang ein Zauber innewohne, der es leicht mache weiterzugehen.
Derjenige hingegen, der zurückbleibt, der hat es doch viel schwerer, mit einem Abschied umzugehen. Denn die Person, die man gernhat, ist nicht mehr da und hinterlässt eine Lücke. Einen Zauber des Neuanfangs gibt es da eher nicht. Stattdessen muss man sich damit auseinandersetzen, dass jetzt vieles anders ist, nicht unbedingt besser.
Pilger der Hoffnung – Drei Predigten zum Heiligen Jahr
I. Heiliges Jahr
Heiliges in der Zeit
Alle 25 Jahre findet ein Heiliges Jahr statt. Zu Weihnachten wurde es eröffnet. Rechnerisch kann man es also auf die (angenommene) Geburtsstunde Jesu im Jahre Null zurückführen. Inhaltlich geht es in einem Heiligen Jahr um eine erneuerte Ausrichtung der eigenen, persönlichen Geschichte am Leben Jesu Christi. Es ist eine Erinnerung, uns von seinem Leben prägen zu lassen und die Richtung zu überprüfen, die unser Leben genommen hat. Was macht eigentlich meine christliche Karriere? In einem langen Leben kann man drei solcher Heiliger Jahre erleben, in jedem Lebensalter eines. So betrachtet geht es dann in einem solchen Jahr um wesentliche Kursbestimmungen oder Kurskorrekturen, wenn man bedenkt, auf was und wen unser Leben zuläuft.