archivierte Ausgabe 1/2023 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Leserin, lieber Leser,
die Seelsorgeeinheit, in der ich arbeite, wird zur Stadtkirche: Acht Pfarreien plus Filialen und Kuratien werden zusammengeschlossen, insgesamt fast 20.000 Menschen. Dazu finden jetzt im Vorfeld viele Gespräche von Hauptund Ehrenamtlichen statt. Was mir dabei auffällt, außer den großen Bedenken, Sorgen, der Wut und der Trauer: die Wörter »nur«, »eigentlich« und »ja, aber …« Das Adverb »nur« wird verwendet, um eine Einschränkung auszudrücken. »Ich bin die Frau XY, ich mache nur die Kindergottesdienste.« »Das ist ja kein so großer Aufwand, es ist ja nur der Familiengottesdienst.« Mit dem Wort »eigentlich« kann ich den Sinn eines Satzes verwischen, ihn mehrdeutig machen und damit für Unklarheit sorgen: »Eigentlich wollen wir mehr Jugendliche in der Kirche …« Sowohl bei der Arbeit als auch in der Familie, in der Gemeinde, im Alltag ist dann oft die Reaktion auf »eigentlich«: »Ja, aber…«. Und dann finden sich viele Einwände, die dagegen sprechen.
Entsprechende Erfahrungen kennen wir sicher gerade auch im Blick auf verschiedene neue Gottesdienstformate: »Es war nur ein Krippenweg …« Warum »nur«? Zählt immer bloß der Höhepunkt bzw. das Vertraute und Bekannte? Kann es nicht auch das ganz Andere sein, das Neue, das Ungewohnte? So wie Gott neu, anders, »ver-rückt« Mensch geworden ist? Es gibt doch so viele kreative, mutige Ideen und Aktionen, mit denen viele Menschen »anders« erreicht werden – und statt das zu würdigen, machen wir uns oft mit besagten Partikeln klein.
Kinder- und Familiengottesdienste sollten nicht unter die Kategorie »nur; eigentlich; ja, aber …« fallen. Große Wahrheiten einfach und verständlich zu sagen, das ist alles andere als leicht. Vielleicht ist es eine Meisterleistung der Homiletik. Wie lässt sich die Botschaft Jesu in einfacher Sprache sagen? Wie lässt sie sich »auf den Punkt gebracht« auslegen, für Kinder verständlich, zugleich für Erwachsene anregend? Im Prediger und Katechet wollen wir dazu einen neuen Akzent setzen: Die Katechesen in der Rubrik »Kinder und Familien« sollen weiterhin Anregungen für Familiengottesdienste bieten und zugleich eine Art »homiletische Elementarisierung« versuchen, die während einer gemeindlichen Eucharistiefeier ebenso möglich ist wie etwa in einer Katechese für Grundschulkinder. Wir sind gespannt auf Ihr Feedback!
Eine gesegnete Zeit – ohne »nur; eigentlich; ja, aber …« – wünscht Ihnen im Namen der Redaktion
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Theresia Reischl |
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