archivierte Ausgabe 2/2008 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dienst der Verkündigung,
Ich bin leidenschaftlicher Radfahrer und normalerweise kann ich mich dabei gut orientieren. Aber diesmal habe ich mich verfahren. Meine Entdeckungstour ist plötzlich in einem Wohngebiet in eine Sackgasse geraten. Es gilt umzukehren. Ein freundlicher Mensch spricht mich an: »Wohin wollen Sie denn?« Seine Frage bringt mich in eine gewisse Verlegenheit, denn eine genaue Zielangabe kann ich ihm nicht geben, eine Karte habe ich nicht dabei und: »Zurück auf den Weg!« ist zu unbestimmt. Dennoch. Nach einem kurzen Gespräch gibt er mir gute Wegweisung – und die Tour kann weitergehen.
»Wohin wollen Sie denn?« Die Frage nach dem Ziel ist beim Umkehren von entscheidender Bedeutung. Nicht nur beim Fahrradfahren. Wenn die »Heiligen Vierzig Tage« als eine Zeit der Umkehr verstanden werden, stellt sich auch in dieser geistlichen Umkehr die Frage nach dem Ziel. Konkrete Schritte ergeben sich aus dieser inneren Ausrichtung.
Die Sonntagsevangelien, die im ersten Jahreskreis die »Heiligen Vierzig Tage« prägen, gelten als wesentliche Schrifttexte in der Taufvorbereitung und zielen auf dieses »Wohin?«. Die Evangelien von der Versuchung und der Verklärung Jesu, vom Gespräch mit der Samariterin am Jakobsbrunnen, von der Blindenheilung und der Erweckung des Lazarus stellen diese Frage nach der inneren Ausrichtung des Lebens – nicht nur für die Taufbewerber, sondern auch für die Getauften. Sie sind je neu zum Hören und Antworten auf diese ermutigende Frage herausgefordert.
Der bischöflichen Aktion »Misereor«, die in diesem Jahr fünfzig Jahre alt wird, liegt in diesem Sinne nicht nur an der Unterstützung der konkreten Hilfe vor Ort, sondern auch an unserer Verwurzelung in der Vision Gottes für unsere Welt. In Katechese und Predigt hat Misereor – über die Gestaltung des fünften Fastensonntag hinaus – die biblische Selbstvergewisserung in den Blick genommen und immer wieder die Frage nach dem »Wohin?« gestellt. Zum Geburtstag sei ihr von dieser Stelle dafür gedankt und für den weiteren Einsatz »mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen« der Segen des lebendigen Gottes gewünscht.
Uns allen wünsche ich – auch im Namen der Redaktionskollegen – mit dem Leitwort der diesjährigen Misereoraktion »Entdecke die Liebe!« eine gesegnete Zeit der Entdeckung und der Umkehr.
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Siegfried Kleymann |
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