archivierte Ausgabe 2/2011 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im pastoralen Dienst,
zum elften Mal wurde am Buß- und Bettag 2010 in Bonn der Ökumenische Predigtpreis verliehen. Die Feier und das in ihr Gesagte wirken noch nach, während ich diese Zeilen schreibe. Drei junge Frauen wurden ausgezeichnet, die in ihren Predigten auf je ihre Weise die lösend-anrührende Kraft des Erzählens erfahrbar machten. Altbischof Reinhold Stecher aus Innsbruck wurde der Preis für sein homiletisches Lebenswerk verliehen. An seiner Dankesrede hat mich vor allem beeindruckt, wie er als schon bald Neunzigjähriger vom immer wieder neuen Ringen um die treffenden Worte sprach. Wir haben es nie hinter uns, sondern immer wieder neu und elementar vor uns: theologisch, im Hören auf den Klang der Worte, damit sich kein Missklang einmischt, auch kein falscher Zungenschlag; im Mitleben mit den Hörern, damit nicht an ihnen vorbei und über sie hinweg geredet wird; und schließlich „handwerklich“-sprachlich, damit gut gesagt wird, was von Gott gesagt werden darf.
Auch das Frei-Sprechen bei der Predigt ist ja keine Einladung zur Sprachschlamperei. In der sprachlichen Sorgfalt zeigt sich – eben auch beim freien Sprechen – jene Sensibilität für das auszulegende Wort wie für die Zuhörer, ohne die es nicht zu einer anrührenden Predigt kommen kann. Klaus Eulenberger stellt das im Thema-Beitrag dieses Heftes mit Recht heraus. Spontaneität in Ehren; man sollte sie nicht ersticken. Ein wenig Selbstprüfung und Selbstkritik mag aber gerade den „Spontanen“ mitunter gut anstehen; und wenn es ab und zu ein Mitschnitt der gehaltenen Predigt ist, der mir meine Marotten und Schlampigkeiten in den Ohren klingen lässt. Die Predigthörer wollen als Gesprächspartner ernst genommen werden. Und Ernstnehmen heißt auch: Genau und überlegt sprechen; nicht bloß so daherreden. Prediger(innen), denen Gottes Wort anvertraut ist, lieben die Sprache. Man sollte es ihnen anhören – und ansehen.
Ich grüße Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch im Namen der Mitredakteure Ihr
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Jürgen Werbick |
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