archivierte Ausgabe 2/2017 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Leserinnen und Leser,
»ich weiß, es dir zu sagen, wär nicht schwer, wenn Worte meine Sprache wär’n«, singt Tim Bendzko auf dem gleichnamigen Album (erschienen 2011 bei Sony Music). In unserer oft auf optische Reize fixierten Welt ein interessanter Ansatz. Welche Ausdrucksformen, außer Sprache, benutzen und nutzen wir? Welche Variationsmöglichkeiten ergeben sich für uns? Was machen wir in unseren liturgischen Feiern daraus? Trauen wir der Botschaft, die wir verkündigen wollen oder setzen wir mehr auf Effekte oder konsensfähige Aussagen? Viele interessante Fragen, über die sich das Nachdenken lohnt.
Nichtsdestotrotz: Als Predigerinnen und Prediger sind wir auf Worte angewiesen. Sie sind unsere Sprache, mit der wir uns ausdrücken, mit der wir die frohe Botschaft weitersagen wollen. Worte können klar, freundlich, bestimmt, verletzend, tröstend, liebevoll sein. Gleichzeitig sind Worte missverständlich, sie können falsch verwendet und falsch verstanden werden. Zwei Beispiele aus dem pastoralem Alltag: Ein Frauenbundzweigverein wirbt für sich mit den Worten: sozial, caritativ, engagiert, auch kirchenkritisch – und einige sind empört darüber, weil kirchenkritisch für sie negativ besetzt ist. Statt die positive kritische Auseinandersetzung auch mit Kirchenthemen wahrzunehmen, wurde in dem einen Wort eine versteckte Beleidigung gesehen. Ein anderer Fall: Bei einem Einkehrtag wird zum Mauscheln eingeladen – ein Teilnehmer meldet sich und findet das »hinterhältig« und »gemein«. Mauscheln war für ihn besetzt mit »hinter dem Rücken lästern«. In beiden Fällen ergab es sich, dass man über das Missverstehen und die verschiedenen Interpretationen der einzelnen Worte ins Gespräch kam und so bereichert nach Hause gehen konnte.
In der Predigt fehlt uns oft diese Aussprache. Umso wichtiger, dass die Worte wohlüberlegt und passend sind, vor allem aber mit dem Leben der Menschen zu tun haben.
Worte sind unsere Sprache. In dieser Ausgabe finden Sie wieder viele Anregungen, um die frohe Botschaft angemessen, vor allem aber lebensrelevant zu verkünden. Haben Sie viel Freude damit!
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Theresia Reischl |
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