archivierte Ausgabe 3/2009 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dienst der Verkündigung,
neulich hörte ich in einem Vortrag über die Zukunft von Pfarreien und Gemeinden, dass es immer mehr Schafe pro Hirte werden, dafür aber immer weniger bei ihnen bleiben wollen. Einer der vielen Gründe sei das, was die Fachleute »Exkulturation der Kirche« nennen und was der Normalsterbliche, der unsere Gottesdienste und Predigten »von außen« wahrnimmt, schlicht mit »langweilig« bezeichnet.
Die Menschen wollen es »anschaulich« haben, wenn in der Predigt Begriffe, hinter denen sich kostbarste Schätze des Glaubens verbergen, wie z. B. Heil in Jesus Christus, Gnadenfülle oder allmächtiger Gott, allzu selbstverständlich und gelegentlich inflationär gebraucht werden. Die Menschen wollen etwas von dem »Heilwerden« spüren, wollen »Gnade« ins konkrete Leben übersetzt haben, und sie wollen zweifeln dürfen an einem »allmächtigen« Gott, der es nicht »schafft«, Naturkatastrophen oder den gewaltsamen Tod eines kleinen Kindes zu verhindern.
Vor über hundertfünfzig Jahren war der Dorfpfarrer von Laaberberg und späterer Stadtpfarrer von St. Peter in München, Anton Westermayer, für seine kräftigen und anschaulichen Predigten berühmt. Wenn es hieß: »Der Westermayer predigt!«, dann strömten die Hörer in Scharen herbei, nicht nur seine eigenen Pfarrkinder, sondern aus allen Pfarreien. Das Prinzip des Pfarrers hieß: »Der Bauer kann die hochgelehrten Sprüche nicht verdauen, so muss sie ihm sein Seelsorger gehörig kauen.« (Eine Auswahl seiner herzhaften Predigten finden Sie in: Bauernpredigten, die auch manche Stadtleute brauchen können. Anno 1847 von Anton Westermayer, Rosenheimer Verlagshaus Alfred Förg, 1972.)
Da es heute um die Anschaulichkeit unseres Predigens geht, will ich eine aktuelle Buchempfehlung gleich anfügen. Einer unserer langjährigen Autoren, Robert Göppel, dem unsere Zeitschrift von 1991 bis 2005 insgesamt 31 wertvolle Predigten verdankt und der mehr als zwanzig Jahre in der Predigtausbildung tätig war, hat das Ergebnis seiner homiletischen Reflexionen vorgelegt: Behutsam von Gott reden. Homiletische Akzente, Alliteraverlag, München 2009. In dem Buch klingt immer wieder eine Grundmelodie an, nämlich die Frage: Wie lässt sich so von Gott reden, dass Zeitgenossen aufhorchen oder wenigstens zuhören, wenn davon die Rede ist, dass und wie Gott in unserem Leben vorkommt?
Dieses Aufhorchen der Zeitgenossen wünsche ich uns und Ihnen und grüße Sie herzlich im Namen aller Kollegen aus der Redaktion
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Hubert Brosseder |
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