archivierte Ausgabe 4/2018 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Der Gottesdienst ist vorbei, einige Frauen und Männer stehen noch vor der Kirche. Ich stelle mich zu ihnen, ich kenne die meisten persönlich. Wir begrüßen uns freundlich. Gespräche über das Wetter, die Bundesliga, Familienangelegenheiten, Gemeindesachen. Die Predigt ist kein Thema. Trotz meiner intensiven Vorbereitung und meiner inneren Beteiligung: keine Resonanz auf meine Auslegung der heiligen Schrift. Direkt fragen – »Wie war’s?« – will ich auch nicht. Vielleicht aus Scheu vor bestellten Komplimenten? Vielleicht aus Respekt vor der Zurückhaltung der anderen? Oder aus Angst vor dem ehrlichen Urteil: »Die Predigt hat mir nichts gesagt.«?
Vermutlich kennen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, eine solche Situation aus dem eigenen Erleben. Jenseits der Predigtübungen, bei denen ein Nachgespräch eine hilfreiche Übung ist, scheint es alles andere als selbstverständlich, nach der Messe über die Homilie zu sprechen. Selbst unter hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das nicht leicht. Aber wenn es gelingt, mit anderen wohlwollend und sensibel auf die Predigt zu schauen, kann das eine ermutigende Erfahrung und eine hilfreiche Wahrnehmung sein. Sie hilft, sich selber auf die Spur zu kommen und das Wort Gottes vertiefter in unsere Welt hinein zu hören.
In der Themen-Reihe zur Resonanz reflektiert Martin Zenger in diesem Heft seine Erfahrungen beim Hören und Besprechen einer Predigt. Anknüpfend an seine Gedanken wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, den Mut und die Findigkeit, nach Gelegenheiten, Zeiten und Orte für gute Predigtnachgespräche zu suchen. In der Hoffnung, dass wir auf diese Weise in Gemeinschaft immer mehr zu »Hörern des Wortes« (Karl Rahner) werden. Im Namen der ganzen Redaktion grüße ich Sie herzlich.
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Siegfried Kleymann |
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