archivierte Ausgabe 4/2024 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Konflikte und Krisen in Wahlkampfzeiten: Es wird gestritten um richtige Interpretationen und angemessene Ausdrucksformen, um gerechte Entscheidungen und einschränkende Maßnahmen. Die Wortwechsel werden heftiger: darüber, was »man sagen darf« und was auf keinen Fall geht. Worte werden auf die Goldwaage gelegt, Statements in Sekundenschnelle um die Welt verbreitet. Gräben scheinen unüberwindlich. Klare Positionierung ist angesagt: Bist du für oder gegen? Konservativ oder progressiv? Rechts oder links? Wo kein Raum ist für ein tastendes »Vielleicht« oder ein offenes »Sowohl-als-auch«, wo der Kompromiss als Schwäche diskreditiert wird und entschiedener Bekenntniszwang herrscht, haben es die vorsichtig Fragenden und nach Verbindendem Suchenden schwer. Da kann es helfen, auf die Wirkung der Worte zu achten: Sind sie aufbauend oder zerstörerisch, ermutigend oder niederdrückend, weiterführend oder kleinmachend? Nach der Wirkung meiner Aussagen zu fragen, ist immer situativ: Wie hilfreich, fördernd, bestärkend ist das, was ich hier und jetzt sage für dieses konkrete Gegenüber? Wie konstruktiv oder destruktiv wirken meine Worte in dieser Person? Für eine christliche Streitkultur erscheint mir jenseits der sachlichen Inhalte die Wahrnehmung der Wort-Wirkungen wesentlich. Das gilt in gemeindlichen Diskussionen, in Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen kirchlichen Gruppen, in der Katechese und ebenso in der Predigt. So wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, eine wache Aufmerksamkeit für die Wirkung Ihrer Sprache in den konkreten Begegnungen und Gesprächen – und das Vertrauen, dass Sie mit Ihren Worten aufbauen, verbinden, ermutigen und trösten können. Gott sei Dank.
Im Namen der Redaktion grüße ich Sie herzlich!
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Siegfried Kleymann |
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