archivierte Ausgabe 5/2016 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Papst Franziskus prangert immer wieder Habsucht und Geldgier an. Das eigentliche Problem sei nicht das Geld selbst, sondern die Gier danach, sagt er. Sie mache den Menschen krank, weil er nur noch an Geld denke und deshalb seine Beziehungen zu den Mitmenschen ablehne. Jesus habe aber deutlich gesagt, dass der Mensch nicht gleichzeitig zwei Herrn, Gott und dem Mammon, dienen könne.
Eine ganze Reihe von Predigtvorlagen des vorliegenden Heftes setzt sich mit Abschnitten aus dem Lukasevangelium zum Thema »Reichtum und Armut« auseinander. Der dritte Evangelist wird ja zu Recht der »Evangelist der Armen« genannt. Man kann ihn aber auch den »Evangelisten der Reichen« nennen, denn er redet ihnen eindringlich ins Gewissen. Die Frage des rechten Umgangs mit dem Besitz ist für die Gemeinde des Lukas offenbar ein großes Problem. Er sieht hier eine besondere Gefährdung. Er fordert eine sozial-caritative Verwendung des Eigentums. Er betont zum Beispiel im Gleichnis vom reichen Prasser und vom armen Lazarus eindringlich die soziale Verpflichtung des Besitzes. Er redet Gemeindemitgliedern ins Gewissen, die ihre soziale Verantwortung offenbar verdrängen.
Solche Texte gewinnen heute angesichts der Gegensätze zwischen Arm und Reich auf der Welt gerade für unsere wohlsituierten Gemeinden und für jeden einzelnen Christen in den reichen Ländern eine geradezu atemberaubende Aktualität. Wie gehe ich, wie gehen wir mit unserem Wohlstand um?
Die Worte von Papst Franziskus zum Thema »Reichtum und Armut« werden untermauert von seinen Taten. Er hat nicht nur einen Reformkurs für die Vatikanbank angestoßen, die wegen angeblicher schwarzer Konten und Geldwäsche immer wieder in die Schlagzeilen geraten war. Er pflegt auch persönlich einen bescheidenen Lebensstil. Er fährt beispielsweise einen alten Renault 4 und gab Ende Juni 2015 angehenden Priestern mit auf den Weg: »Es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Nonne in einem nagelneuen Auto sehe. So etwas geht nicht«.
Ich hoffe, dass die hier vorgelegten Predigtvorlagen zum Thema »Reichtum und Armut« starke Impulse bieten, sich eindringlich auseinanderzusetzen mit dem eigenen Lebensstil sowie mit dem Umgang der Kirche mit Reichtum und Besitz. Auch hier gilt: Unsere Worte bei der Predigt gewinnen in dem Maß Authentizität und Glaubwürdigkeit, wie sie durch unser Leben, durch unseren Lebensstil und unseren Umgang mit Geld und Reichtum gedeckt sind.
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Peter Seul |
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