archivierte Ausgabe 6/2011 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im pastoralen Dienst!
Im Sommer 2011 hat mit einer Versammlung in Mannheim der von Erzbischof Zollitsch initiierte Dialogprozess unter den Katholiken Deutschlands begonnen. Die ersten Erfahrungen sind ermutigend. Gerühmt wir eine Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung und des gegenseitigen Vertrauens. Eine Selbstverständlichkeit unter Christen, sollte man meinen. Aber das Selbstverständliche wird mitunter zum Seltenen. Die Geringschätzung, die etwa in der Diskussion um das Theologenmemorandum vielfach den Ton bestimmte, ist noch gut im Ohr – und etwa im Internet nachzulesen. Dialog: gewiss ein abgegriffenes Wort. Wer es ernsthaft in den Mund nimmt und sich auf einen Dialog einlässt, muss damit rechnen, dass er aus diesem Dialog selbst etwas lernt, von den Anderen etwas lernt – und zu einem neuen Denken, zur Umkehr herausgefordert wird. Dialog als Beschwichtigungsinstrument, das wäre Zynismus. Und der müsste sich christlich von vornherein verbieten.
Die Atmosphäre wechselseitiger Wertschätzung: Sie ist ein so wertvolles Gut. Wir leben davon, kirchlich und politisch. Sie bedarf engagierter Pf lege – und wie wird sie doch oft so bedenkenlos strapaziert! Die Wertschätzung der Gemeindemitglieder, ihres Einsatzes, ihrer kritischen Fragen, ihrer Aufmerksamkeit, ihrer Impulse – die Wertschätzung der Amtsträger und der Seelsorger/-innen in unseren Gemeinden, ihres guten Willens, aber auch ihrer Talente, mitunter auch ihrer vergeblichen Mühen: Selbstverständlichkeiten, die der Pf lege bedürfen und der Sorgfalt, damit diese Atmosphäre nicht austrocknet. Nur in ihr kann auch die Predigt gedeihen, kann ihr Wort aus dem guten Geist der Solidarität im Glauben herauswachsen und auf guten Boden fallen. Dass der Beitrag der »Laien« sich nicht immer dieser Wertschätzung erfreut, wer wüsste es nicht. Ein besonders eklatantes Beispiel des Wertschätzungsentzugs scheint immer mehr Schule zu machen. Ich will ihn offen ansprechen. In manchen Diözesen vermeidet oder verbietet man gar, die hauptamtlichen Laienmitarbeiter »Seelsorgerinnen« bzw. »Seelsorgerinnen« zu nennen. Muss das wirklich sein? Haben die, die so handeln, wirklich theologische Gründe. Sollten sie sich nicht mehr darum sorgen wertzuschätzen, was Gemeinden aufbaut?
Pflegen wir die Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung. Sie ist unser Lebenselexier. Ich grüße Sie im Namen aller Mitredakteure
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Heribert Arens |
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