archivierte Ausgabe 6/2017 |
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Die Schriftleitung |
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Wort an die Leser |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen in der Verkündigung,
einen fremden Text mir zueigen zu machen, ist eine großartige Übung. Ich lasse mich über den Horizont der eigenen Bilder, Gedanken und Assoziationen hinausführen und beginne, mit anderen Augen die Welt zu sehen. Ich entdecke Neues, finde Vertrautes, bin begierig weiterzulesen, zögere vielleicht oder sperre mich, gewöhne mich, oder breche auch ab, oder finde mich ganz und gar wieder. Ein kleines Abenteuer auf jeden Fall. Ich nehme Anstöße auf und spinne sie weiter und finde so das Meine, reicher als zuvor.
Das vorliegende Heft ist eine Einladung, uns evangelische Predigten zueigen zu machen. Für die Vorbereitung der Gottesdienste im Oktober und November stellen uns zehn evangelische Predigerinnen und Prediger eine Textvorlage zur Verfügung; es sind die jeweils zuerst abgedruckten Beiträge zu den Sonntagen und zu Allerheiligen. »Wie wenn Sie an diesem Tag in einem katholischen Gottesdienst anlässlich des Reformationsjubiläums als Gast predigen sollten, …«, so luden wir ein und hatten fast keine Absagen. Vielen Dank dafür auch an dieser Stelle! Ob das positive Echo auf evangelischer Seite bei katholischen Predigern ebensolche Resonanz findet?
Sie sind dran. Machen Sie das Ihre draus – und damit was Katholisches. Vielleicht geht das ja ohne große Eingriffe. Oder Sie sagen Ihrer Gottesdienstgemeinde, dass Sie heute mal aus einer Predigt einer evangelischen Pfarrerin vorlesen möchten. Das Gedenken an die Reformation ist schließlich nicht etwas rückwärts Gerichtetes und auf die Trennung Fixiertes, sondern ein Ansporn, die gemeinsame Geschichte weiterzuschreiben.
Die Vielfalt evangelischer Predigtkultur, die in den uns zur Verfügung gestellten Predigten exemplarisch sichtbar wird, bereichert zweifellos unsere Verkündigung. Auf diese Weise möchte Der Prediger und Katechet das Verbindende und den Austausch unterstützen. Lebendige Verkündigung lebt von Vielfalt. Schließlich prägt vom biblischen Anfang an Vielstimmigkeit die Zeugnisse der christlichen Verkündigung und angesichts der vielfältigen heutigen Herausforderungen tut es uns – und den Predigthörerinnen und Hörern – sicher gut, uns immer wieder über den Horizont der eigenen Bilder, Gedanken und Assoziationen hinausführen zu lassen.
Herzliche Grüße aus der Redaktion (puk-redaktion@gmx.de), Ihr
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Thomas Luksch |
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