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| Wort an die Leser |
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Liebe Leserin, lieber Leser,
in der bayerischen Landesausstellung über Bayern im frühen Mittelalter, die derzeit in Freising gezeigt wird, ist auch das Griffblatt eines Kamms zu sehen, mit dem sich angeblich der heilige Bonifatius die Haare geordnet hat. Für mich dabei neu: »Kämme hatten im frühen Mittelalter eine liturgisch-symbolische Funktion: Bei der Vorbereitung auf den Gottesdienst glättete und reinigte sich der Priester die Haare – Zeichen dafür, dass alle schlimmen Gedanken nun fern sein sollten.« So wird es zumindest in der Kinderführungslinie der Freisinger Ausstellung erklärt. – Im ersten Moment musste ich an die Läusekämme denken, mit denen wir zu tun hatten, als die Kinder klein waren. »Läusealarm! «, das Schild an der Kindergartentür bedeutete Abende mit Tränen, endlosem durchkämmen, nochmal hinschauen, von vorne anfangen. Es bedeutete Geduld, hoffen und sich freuen, wenn alles passt. Irgendwie sinnbildlich für so manche Tätigkeit – in Familie, Partnerschaft, Freundschaft, Beruf, Gesellschaft und auch Kirche. Auch hier müssen wir oft mühsam etwas »durchkämmen« – etwas, das nicht gut für uns ist, entfernen, von vorne anfangen, nochmal genau hinschauen, vorsichtig und gleichzeitig durchaus zielstrebig sein. Damit ich dann gut neu anfangen kann, mich auf das Wesentliche einlassen kann, damit ich frei genug bin.
Für mich ist dieser »Kamm des Bonifatius« in diesem Jahr etwas Besonderes: Durchkämmen, schlechte/alte Gedanken vertreiben, neu beginnen. Nach 17 Jahren habe ich meine Stelle in der Stadtkirche Freising verlassen. Ich habe meine Arbeit dort sehr geliebt, mit viel Herzblut und Teamspirit gestaltet und dort wunderbare (Familien-)Gottesdienste feiern können. Als Dekanatsreferentin im neu gestalteten Dekanat Freising arbeite ich jetzt auf einer anderen Ebene. Angesichts der Tatsache, dass ich schon viele Jahre beim Prediger und Katechet mitarbeiten darf, bietet es sich an, auch hier jetzt einen Wechsel zu vollziehen. Ich danke von Herzen meinen Kollegen in der Redaktion, mit denen ich so vertrauensvoll arbeiten durfte. Ich danke Volker Sühs und seinem Team im Schwabenverlag und vor allem danke ich den treuen Autorinnen und Autoren, die schon so lange durch unterschiedliche Formate hindurch für Kinder und Familien Katechesen und Predigtvorlagen gestalten. Meiner Nachfolgerin in der Redaktion, Sr. Kerstin-Marie Berretz OP, wünsche ich Gottes Heilige Geistkraft, damit sie mit viel Freude und Kreativität hier mitarbeiten kann!
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