archivierte Ausgabe 3/2017 |
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Die Schriftleitung |
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Leseprobe 2 |
Familien, Kinder, Jugendliche |
Ich sehe was, was du nicht siehst – und du hast es in der Hand - Zweiter Sonntag der Osterzeit (Joh 20,19–31) |
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Vorbemerkung Die hier angeführte Katechese kann sowohl für einen Familiengottesdienst zum Weißen Sonntag als auch für eine Erstkommunion verwendet werden.
Statio »Ich sehe was, was Du nicht siehst« – ihr kennt wahrscheinlich dieses Spiel. Eine oder einer überlegt sich einen Gegenstand und umschreibt ihn: die Farbe, die Form, wozu man ihn braucht … Der oder die andere muss raten, was gemeint ist.
Ob die Jünger Jesu dieses Spiel gekannt oder gar gespielt haben, wissen wir nicht, davon steht nichts in der Bibel. Aber um etwas, das wir nicht sehen, aber das doch da ist und das wir sogar in Händen halten, geht es im heutigen Gottesdienst.
Kyrie Herr Jesus Christus, wir sehen dich nicht und doch bist du da. Herr Jesus Christus, wir hören dich nicht und doch sprichst du zu uns. Herr Jesus Christus, wenn wir uns öffnen und darauf einlassen, dann können wir dich spüren.
Predigtgedanken Wenn wir das Spiel »Ich sehe was, was du nicht siehst« spielen, dann geht es darum, Gegenstände zu erraten, die da sind, aber nicht sofort erkannt werden oder nicht so offensichtlich sind. Gegenstände kann ich beschreiben: fest oder weich, groß oder klein, bunt oder einfarbig, … Mit den passenden Adjektiven gelingt das ganz gut. Schwieriger ist es mit dem, was ich auch nicht sehen oder berühren kann, das aber auch da ist: Gefühle wie Liebe, Freundschaft, Angst, Zweifel …
Der Apostel Thomas will nur glauben, was er wirklich sieht und berührt. Damit geht es ihm wahrscheinlich wie vielen von uns: Er will sich nicht auf die Erzählungen der anderen verlassen. Er will sich selber ein Bild machen, selber dabei sein und beteiligt werden. Jesus nimmt das ernst, das haben wir gerade im Evangelium gehört. Er spricht Thomas direkt an und gibt ihm die Gelegenheit, sich berühren zu lassen. Er sagt aber gleich dazu: Nicht jedem ist das vergönnt, nicht jeder kann mich leibhaftig sehen und berühren – »Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.« (Joh 20,29)
Damit sind wir gemeint. Wir können Jesus nicht hier sehen, ihn auch nicht anfassen, aber wir können ihn spüren. Habt ihr Ideen …?
Wir können ihn spüren und erkennen in jedem liebevollen Wort, das wir füreinander haben; in jeder Hilfe und Aufmerksamkeit, die wir einander schenken; im Trösten … Und nicht zuletzt können wir ihn erkennen und spüren in der Hostie, die uns später gereicht wird/ die ihr heute zum ersten Mal in Händen halten werdet. Auch hier können wir als Christen etwas sehen, was andere nicht sehen. Für jemanden, der nicht glaubt, ist dieses kleine Stückchen Brot einfach nur eine geschmacklose Oblate. Aber für uns steckt in diesem unscheinbaren Zeichen das ganze Leben Jesu, seine Botschaft, die ganze Liebe Gottes.
Und du hast es in der Hand. Nicht nur wortwörtlich, sondern auch im übertragenen Sinne. Du hast in der Hand, was daraus für dich wird. Ob es dir vertraut wird, ob du daraus Kraft, Stärke und Unterstützung ziehst, ob es dir etwas bedeutet – das alles kannst du nur herausfinden, wenn es nicht nur bei diesem einen Berührungspunkt heute hier bleibt, sondern wenn es zur Regelmäßigkeit wird. Wenn die Freundschaft mit und zu Jesus gepf legt wird. Wenn du entdecken kannst: Ich glaube daran – auch wenn ich es nicht sehen kann, kann ich seine Liebe spüren.
Fürbitten – Wir bitten dich für alle Kinder und Erwachsenen, die sich auf die Erstkommunion vorbereiten. – Wir bitten dich für alle Kinder und Erwachsenen, die an dir zweifeln und manchmal auch verzweifeln. – Wir bitten dich für alle Kinder und Erwachsenen, die von ihrem Glauben erzählen.
Aktionsidee Das Lied »Wenn das Brot, das wir teilen« (Gotteslob 470) singen.
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Theresia Reischl |
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