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Leseprobe 2
Siebzehnter Sonntag – 26. Juli 2009
III. Kinderkatechese: Was ist das für so viele? (Joh 6,1–15)
Was schätzt Ihr, wie viele Menschen hier heute in der Kirche sind? (…) Es sind so ungefähr (geschätzte Zahl der Menschen in der Kirche). Im Evangelium war gerade die Rede von etwa 5000 Männern, wahrscheinlich waren zusätzlich auch noch viele Frauen und Kinder dabei. Das ist eine riesige Menge Menschen, ungefähr (schnell ausrechnen …) mal so viele, wie hier heute in der Kirche sind. Versucht einmal, Euch eine so große Menge Menschen vorzustellen!
Und als nächstes stellt Euch einen Teller vor, auf dem fünf Brote und zwei Fische liegen. Diese riesengroße Menschenmenge soll davon satt werden? (…) Das geht doch nicht, meint Ihr? Das haben die Jünger Jesu auch gedacht, und sie haben sogar schnell ausgerechnet, dass ihr Geld bei weitem nicht ausreichen würde, um genügend Brot für alle zu kaufen. Das Problem, das hier aufgetreten ist, scheint also nicht zu lösen zu sein: viele hungrige Menschen und kaum etwas zu essen.
Aber dann kommt da ein kleiner Junge und bietet den Jüngern seine fünf Brote und zwei Fische an. Auch dieser Junge wird wohl gemerkt haben, dass das, was er anbietet, nicht ausreichen wird. Er hätte seine Brote und Fische auch behalten können und mit seiner Familie zusammen essen können. Dann wären wenigstens er und seine Familie an diesem Tag satt geworden. Was hättet Ihr an seiner Stelle getan? (…)
Dieser Junge sieht nicht zuerst auf sich und seine Familie und deren Hunger, sondern er will das wenige, das er hat, mit anderen teilen. Aber selbst wenn man fünf Brot und zwei Fische teilt, können so viele Menschen nicht satt werden, das weiß jedes Kind.

Diesem Jesus ist was zuzutrauen
Dieser Junge hat schon viel von Jesus gehört, genau wie all die anderen Menschen, die Jesus auf den Berg gefolgt sind. Sie haben erlebt, wie er Kranke geheilt hat und Dinge getan und gesagt hat, die sie nicht für möglich gehalten haben. Er hat scheinbar Unmögliches möglich gemacht. Genau darauf vertraut der Junge mit den Broten und den Fischen. Er traut Jesus zu, dass er auch das heutige Problem lösen kann. Und dabei will er helfen. Er hilft mit allem, was ihm zur Verfügung steht. Er traut Jesus alles zu, er vertraut darauf, dass Jesus auch hier scheinbar Unmögliches möglich machen kann.
Die Jünger Jesu tun das nicht: Sie rechnen aus, was sie mit ihrem Geld kaufen können. Selbst wenn sie alles gäben, was sie haben, reicht es nicht aus. Sie trauen Jesus wohl nicht so viel zu wie der Junge. Sie wollen sogar sein Angebot ablehnen: »Was ist das für so viele?« fragen sie. Aber es zeigt sich, dass das Vertrauen, das dieser Junge in Jesus gesetzt hat, richtig war: Alle essen und werden satt. Am Ende bleiben sogar noch zwölf Körbe voller Brotstücke übrig. Der Junge hatte Recht: Auch diese ausweglos scheinende Situation konnte Jesus lösen.

Gottvertrauen und Eigeninitiative
Heute haben wir andere Probleme, die uns unlösbar erscheinen: viele Menschen finden keinen Arbeitsplatz oder werden entlassen, andere sind einsam, krank oder verzweifelt. Aus manchen Situationen scheint es wirklich keinen Ausweg zu geben. Manche reagieren dann wie die Jünger Jesu im Evangelium und sagen: »Es geht nicht.« Andere nehmen wie der Junge im Evangelium das, was sie haben und das, was sie können, und versuchen, trotz allem, was dagegen spricht, das Problem anzugehen.
Dieser Junge kann für uns ein Vorbild sein: Zum einen traut er Jesus zu, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen, zum anderen legt er nicht die Hände in den Schoß und wartet ab, sondern er gibt das, was ihm möglich ist, um zur Lösung beizutragen.
Wenn wir diesem Jungen in diesen beiden Dingen nacheifern, dann ergeben sich auch für unsere Probleme und Schwierigkeiten häufig ungeahnte Lösungswege. Das geht sicher nicht immer so schnell wie im Evangelium, aber versuchen sollten wir es auf jeden Fall, denn vom sprichwörtlichen »Abwarten und Tee trinken« ändert sich nichts. Wer auf Jesus vertraut und einsetzt, was er hat und kann, dem tun sich neue Wege auf.

Fürbitten
Jesus, unser Herr, du hast mit dem, was der Junge dir gegeben hat, die Menschen satt gemacht. Du kennst auch unsere Not und unsere Möglichkeiten. Wir bitten dich:

- Für die Menschen, denen das Notwendigste zum Leben fehlt.
- Für die Menschen, die ihr Geld, ihr Wissen und ihr Können einsetzen, um anderen zu helfen.
- Für die Menschen, die an ihrer Lebenssituation verzweifeln.
- Für die Menschen, die dir vertrauen.
- Für die Menschen, die ihr Vertrauen verloren haben.
- Für die Menschen, die voller Vertrauen auf dich gelebt haben.

Herr, du weißt, was wir brauchen, du hast uns das Leben in Fülle verheißen. Dir sei Lob und Dank heute und in Ewigkeit.

Annette Blazek

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