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Die Schriftleitung
Leseprobe 2
Familien, Kinder, Jugendliche
»Schlüsselstellung im Reich Gottes« – 21. Sonntag im Jahreskreis (Mt 16,13–20)
Statio
Wer eine Schlüsselposition innehat, der hat besondere Verantwortung für eine Aufgabe. Petrus hat eine solche Schlüsselstellung im Kreis der Apostel. Heute hat diese Schlüsselstellung der Papst, letztlich sind aber alle Christen berufen, für Jesus Christus wie ein Schlüssel zu sein, durch den er Menschen die Botschaft vom Reich Gottes aufschließen kann.

Kyrie
Herr Jesus Christus, Schlüssel können Türen aufschließen. Uns gelingt es nicht immer, unsere Herzenstüre für deine Botschaft aufzuschließen, deshalb bitten wir: Herr, erbarme dich.
Herr Jesus Christus, Schlüssel können Türen verschließen. Uns gelingt es nicht immer, unsere Herzenstüre vor bösen und schlechten Einf lüssen zu verschließen, deshalb bitten wir dich: Christus, erbarme dich.
Herr Jesus Christus, du möchtest, dass wir wie Schlüssel für andere Menschen sind, die Zugänge zur Botschaft Jesu aufschließen. Wenn uns diese Schlüsselfunktion nicht genug bewusst oder wichtig genug erscheint, bitten wir dich: Herr, erbarme dich.

Predigtgedanken
Sicher gibt es bei euch in der Klasse so einen Dienst auch … Ich meine den Schlüsseldienst … Was ist in eurer Schule mit diesem Dienst verbunden? [---] Wer den Schlüsseldienst übertragen bekommt, der hat eine große Verantwortung … seht ihr das auch so? [---] Wenn der Schlüsseldienst nicht funktioniert, merkt man das ziemlich schnell, dann ist morgens die Klasse vielleicht noch nicht aufgeschlossen und Schüler/innen müssen vor der geschlossenen Tür stehen oder, wenn nach Schulschluss die Klasse nicht abgeschlossen wird und am anderen Tag etwas in der Klasse fehlt, wird der Schlüsseldienst manchmal dafür verantwortlich gemacht … »Warum habt ihr die Klasse auch nicht abgeschlossen? Ist doch schließlich eure Aufgabe als Schlüsseldienst!« Würdet ihr sagen, wer den Schlüsseldienst in der Klasse übertragen bekommt, hat auch einen großen Vertrauensvorschuss vom Klassenlehrer/innen erhalten? Warum? [---]. Ich finde das schon, denn der Lehrer/in setzt ihr Vertrauen in die Person, dass sie alles Notwendige gut und selbstverantwortlich regelt, damit alles reibungslos funktioniert.

Ein anderes Beispiel. Ihr Fahrt mit der ganzen Familie in Urlaub. Kurz vor der Abreise übergeben eure Eltern an die Nachbarn den Hausschlüssel und bitten sie, zwei- bis dreimal in der Woche nach dem Rechten zu schauen, die Post aufzusammeln und die Blumen im Haus und im Garten zu gießen. Warum würden eure Eltern diese Aufgabe nicht jedem x-beliebigen Menschen anvertrauen, warum nur Menschen, die sie gut kennen und denen sie vertrauen? [---] Klar, weil sie davon ausgehen möchten, dass in ihrer Abwesenheit alles so verwaltet und gemacht wird, wie es in ihrem Sinne ist. Sie vertrauen darauf, dass diejenigen, die den Hausschlüssel ausgehändigt bekommen und auf das Haus »aufpassen« sollen, verantwortungsvoll und diskret mit dieser Aufgabe umgehen.

Im Evangelium hören wir heute wie Jesus einem seiner Apostel seine Schlüssel anvertraut. Habt ihr noch im Ohr, wer das war? [---] Dieser Petrus wurde für Jesus zum wichtigsten Apostel. Er hat unendlich großes Vertrauen in Petrus. Was sagt Jesus zu Petrus, als er ihm die Schlüssel übergibt? [---]. »Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben!« Damit sagt er: »Ich vertraue dir, denn du wirst für das Himmelreich, für das Reich Gottes sorgen und es nicht vergessen. Du wirst darauf achten, dass nichts Schlimmes passiert. Du wirst Menschen für das Reich Gottes begeistern und ihnen die Türen zu einem neuen Leben, zu einem Leben aus dem Geist Gottes öffnen, wenn ich nicht mehr bei euch bin, wie ich es vor meinem Tode war!« Petrus erhält damit im Kreis seiner Apostelkollegen eine »Schlüsselstellung«. Kann sich jemand denken, was das ist? [---] Ja, er hat eine ganz herausragende Aufgabe und Stellung. Er soll anstelle von Jesus, der zum Vater in den Himmel zurückkehrt, nun von Gott erzählen, die Botschaft Jesu weitertragen und die Menschen für den guten Geist Gottes aufschließen, das heißt: sie immer daran erinnern, dass sie mit Gottes Geist in ihrem Leben rechnen dürfen und auf ihn vertrauen sollen. Petrus hat sich in seinem Leben dann wirklich alle Mühe gegeben, das große Vertrauen, dass Jesus in ihn gesetzt hat, nicht zu enttäuschen. Er hat seine Schlüsselstellung unter den Aposteln nach bestem Wissen und Gewissen ausgeführt und ist ihnen ein Vorbild im Glauben geworden.

Wisst ihr, wer heute der Nachfolger des Petrus ist? Wer übt heute diese Schlüsselstellung aus? [---] Der Papst. Was damals für Petrus gegolten hat, das gilt heute für ihn. Er muss dafür sorgen, dass wir Gottes Liebe und Jesus Christus nicht vergessen und dass das Reich Gottes heute bei uns und unter uns weiterwachsen soll. Als Zeichen für diesen Schlüsseldienst hat jeder Papst bis auf den heutigen Tag in seinem Wappen zwei Schlüssel, die sich kreuzen. Sie erinnern ihn an seine große und wichtige Aufgabe: Heute Menschen für das Reich Gottes zu begeistern, heute Menschen die Botschaft Jesu auf-zu-schließen, das heißt, sie verständlich zu machen und in ihr Leben zu übertragen.

Diese Aufgabe hat aber nicht nur der Papst. Er hat sie zwar in besonderer Weise, letztlich haben aber alle Christen die Aufgabe, Menschen zu helfen, Gott zu finden und von Jesu Liebe zu erzählen. Auch wir, auch du und ich!

Wir sollen für Jesus wie ein Schlüssel sein, durch den er den Zugang zu anderen Menschen findet. Wir sollen wie ein Schlüssel sein, der anderen Menschen aufschließt, wie schön und reich ein Leben aus dem Glauben ist.

Denken wir daran, dass Jesu Wort damals Petrus zugesagt, heute auch uns gilt: »Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben!«

Fürbitten
Guter Gott, du hast vielen Menschen einen Schlüssel für dein Reich anvertraut. Wir wollen für alle beten die Schlüsselpositionen ausüben:
- Wir bitten für unseren Papst Franziskus, der die Schlüssel des Himmelreiches weiterträgt: dass er alle Menschen für die Liebe Jesu aufschließen kann.
- Wir bitten für unseren Bischof NN, der unser Bistum leitet: dass er viele Menschen durch seine Art zu leben und zu glauben begeistert für die Botschaft vom Reich Gottes.
- Wir bitten für unsere Priester, Diakone und alle Männer, Frauen, Kinder und Jugendlichen, die in der Kirche mitarbeiten und Schlüsselfunktionen ausüben: dass sie mit Freude und Elan mithelfen, dass sich das Reich Gottes ausbreitet.
- Wir bitten für alle Eltern, die im Leben und Glauben ihrer Kinder eine Schlüsselposition einnehmen: dass sie ihren Kindern Vertrauen schenken und ihnen davon erzählen, welche Liebe und Vertrauen Gott in sie hat.
- Wir bitten für alle Menschen, die große Verantwortung in der Politik, in der Wirtschaft, in Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft haben: dass sie gut und verantwortlich für die Menschen sorgen, die ihnen anvertraut sind. Du hast uns die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut.
Für dein Vertrauen in uns loben und preisen wir dich, jetzt und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Dirk Peters

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