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Leseprobe 2
19. Sonntag im Jahreskreis (1 Kön 19,4–8; Joh 6,41–51)
Ich will nicht mehr!
Ich kann ihn so gut verstehen, diesen Elija. Da hat er sich abgearbeitet für Gott, hat seine Botschaft überbracht, wird verjagt, verfolgt – kein Wunder, dass er keine Lust mehr hat! Viel schlimmer noch – schließlich müssen wir ganz oft Dinge tun, auf die wir keine Lust haben –, er hat keine Kraft mehr. Wie nach einer langen Bergtour oder einem anstrengenden Marsch. Alles tut weh, bis ins Innerste hinein. Er will nur dasitzen, sogar sterben, damit es endlich aufhört. Solche Situationen erleben Menschen sehr häufig. Alles wird uns zu viel: die Arbeit, die Schule, die Beziehungen, die Menschen … Manchmal wünscht man sich, man könnte einfach die Decke über den Kopf ziehen und nichts mehr hören, sehen, spüren. Nichts mehr machen müssen. Einfach sein dürfen.

In so einer Situation kommt ein Engel zu Elija. Er macht keine Motivationssprüche, er sagt nicht: »Stell dich nicht so an!« oder »Du schaffst das schon« – er sagt: »Steh auf und iss.«

Zwei Aspekte scheinen mir da wichtig: »Iss.« – Tu etwas, dass dich stärkt, dass dich nährt. Essen müssen wir, damit wir überleben können. Essen ist überlebensnotwendig. Was ist es, das mich stärkt, das mir Kraft gibt, Ausdauer, das mich tröstet und mich überleben lässt?

Der zweite Aspekt: »Steh auf.« Wer am Boden sitzt, kann wenig erkennen. Wer unten ist, sieht keine Perspektive, keinen Horizont, keine Möglichkeit, wie es weitergehen kann. Ich muss aufstehen, um etwas anderes zu entdecken. Wer hilft mir beim Aufstehen? Wer richtet mich auf, macht mir Mut, schenkt mir einen neuen Blickwinkel?

»Ich bin das lebendige Brot« – sagt Jesus dazu. Er will uns stärken und uns aufrichten. In jedem Gottesdienst können wir das feiern und es spüren, wenn wir uns darauf einlassen. Er selbst ist Nahrung und »Aufstehhilfe«. Und er schenkt uns Menschen, die das auch für uns sind: Freundinnen und Freunde, Familie. Manchmal sind wir auch selbst solche Menschen für andere Menschen.

Theresia Reischl

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